Praxisbrief Juni 2012

28. Mai 2012 von Ihrer Gemeinschaftspraxis

Liebe Patienten,

was glauben Sie, wem unser aktueller Eulenspruch zuzuschreiben ist: "Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom"?
Erraten? Es war kein Geringerer als Albert Einstein!
Und dieses Phänomen wiederholt sich immer wieder. Hartnäckig wird an Überliefertem festgehalten. Das ist auch kein Wunder. Denn jede neue Idee, jede Veränderung erzeugt gleichzeitig Unsicherheit. Und das mögen wir meistens nicht so gern. "Die Erde ist eine Scheibe..." Auch das galt lange Zeit als unumstößlich. Es kostete damals große Anstrengungen, gegen diese Meinung ein neues Weltbild aufzubauen.
Nicht viel anders ist es in der Medizin. Nehmen wir als Beispiel aus der Vergangenheit einmal den Aderlass. Wie viele Menschen werden daran zugrunde gegangen sein, nur weil man glaubte, dass diese "Blutreinigung" für fast alles gut sein sollte? Und seien wir ehrlich: Was sollte uns so sicher machen, dass manche Lehren von heute nicht die Irrtümer von morgen sein werden? Doch wie schafft man es, die "Spreu vom Weizen" zu trennen? Eine Möglichkeit besteht darin, sich die Rückmeldung über sein Denken und Handeln von Kolleginnen und Kollegen einzuholen. Neudeutsch nennt man das "peer-learning", also Lernen unter Gleichrangigen. Genau das haben wir wieder auf unserer Fortbildung beim "Tag der Allgemeinmedizin" in Kassel erlebt.
Dieser stand erneut im Zeichen des Erfahrungsaustausches, z. B. beim Thema Qualitätsmanagement in der Hausarztpraxis. Außerdem erhielten wir Anregungen, um unsere Hygienemassnahmen weiter zu verbessern und den Umgang mit Laborproben optimal zu gestalten. Dagegen waren uns die Erkenntnisse über die Verordnung von Antibiotika nicht mehr so gänzlich neu. Doch es ist schon verblüffend, dass andere Länder in Europa mit deutlicher geringerem Verbrauch an Antibiotika genauso viel Erfolg haben wie die Mediziner in Deutschland. In unserem "medi-tip" über Erkältungskrankheiten haben wir das Wichtigste zu diesem Thema für Sie zusammengestellt => siehe Rubrik "Wissen".
Und nun weitere Schlagzeilen aus unserer Praxis:
  • Viele von Ihnen werden es schon bemerkt haben: Unsere Termin- und Visitenkarten wurden überarbeitet. Im frischen blau-grün-weiss sollen sie Ihnen eine Erinnerungshilfe für Ihre Termine bei uns sein.
  • Weitaus aufwändiger ist dagegen die Umsetzung der neuen Regelung, dass wir für die Übermittlung Ihrer Behandlungsdaten an und von andere/n Ärzte/n Ihr schriftliches Einverständnis benötigen. Wir werden Sie im Laufe der nächsten Wochen und Monaten um Ihre Unterschrift unter einen Standardtext bitten.
  • Recht unkompliziert gestaltet sich dagegen die Bestellung von Rezepten und Überweisungen über unsere website. Sie sind herzlich eingeladen, diesen komfortablen Service zu nutzen.
  • Zurzeit hospitiert eine junge, zukünftige Allgemeinmedizinerin aus der Slowakei stundenweise bei uns. So kann sie neben ihrer Tätigkeit im Krankenhaus zusätzlich Erfahrungen in der Praxis sammeln.
  • Auch in diesem Jahr unternimmt die gesamte Praxis einen Betriebsausflug: Am Freitag, den 27. Juli bleibt die Praxis geschlossen. Über unsere Vertretung werden wir Sie aktuell informieren.
Zum Schluss diese Praxisbriefs verabschieden wir uns ausnahmsweise einmal nicht mit einer lustigen Geschichte, sondern mit einem eher nachdenklich machenden Botschaft aus einer britischen Medizinzeitschrift, in der ein Chirurg wie folgt zitiert wird: "My value is not the operations I do, but the operations I don`t do." (Mein Nutzen für die Patienten lag nicht in den Operationen, die ich gemacht habe, sondern in denen, die ich unterlassen habe.)
Damit schließt sich der Kreis unseres aktuellen Praxisbriefs. Seien Sie wachsam; sowohl gegenüber dem Alten als auch dem Neuen! Und vor allem:
Leben Sie gesund!
Ihr Praxisteam

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