Praxisbrief Juli 2016

03. Juli 2016 von Ihrer Gemeinschaftspraxis

Liebe Patientinnen, liebe Patienten!

"Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen." Wollte der gute alte Herr Goethe mit diesem Spruch einfach nur provozieren? Oder ist da doch etwas dran? Brauchen wir tatsächlich ein Auf und Ab, um die Höhenflüge zu erkennen und zu genießen? Was meinen Sie?

Auf jeden Fall hatte unsere Praxis im März einen spannenden und lehrreichen Fortbildungstag in der Universität Marburg. Stichwortartig haben wir die gewonnenen Erkenntnisse für Sie zusammengefasst:
  • In Gesprächen mit Patientinnen und Patienten spielt die Rückversicherung eine große Rolle; schließlich zählt nicht das, was gesagt wurde, sondern das, was angekommen ist.
  • Ob ein Anliegen dringlich ist - vielleicht sogar eine Lebensgefahr besteht - muss oft von den Praxisassistentinnen am Telefon entschieden werden. Das Trainieren in ganz unterschiedlichen Situationen kann diesen Entscheidungsprozess nachhaltig verbessern.
  • Bei der Wiederbelebung hat die Herzdruckmassage Vorrang vor einer Beatmung; das Motto lautet: Prüfen - Rufen(112) - Drücken.
  • Menschen mit einer Herzschwäche können mit der Kontrolle ihres Körpergewichts den Behandlungserfolg überwachen. Eine rasche Gewichtszunahme wäre ein Alarmzeichen.
  • Langsame(!) Dehnübungen der Achillessehnen lassen sich gut auf Treppenstufen durchführen.
  • Menschen, die aus südlichen Ländern nach Deutschland kommen, haben oft enge familiäre Bindungen. Für sie ist es meist selbstverständlich, dass Angehörige bei Praxisbesuchen dabei sind.

Aktuell läuft unsere Aktion "Die Rezeptbestellung über das Rezepttelefon (5026480) oder das Internet (info@praxis-korbach.de)". Bitte machen Sie von beiden Möglichkeiten Gebrauch. Über kurz oder lang wird die persönliche Bestellung an der Anmeldung in der Praxis zur Ausnahme werden. Dadurch gewinnt das Praxisteam mehr Zeit für seine übrigen wichtigen Aufgaben. Kürzlich beschrieb ein britischer Kollege die zentralen Eigenschaften einer Hausarztpraxis. Da ist zunächst einmal der sich auf vielen Fachgebieten gut auskennende freundschaftliche Begleiter. Notwendig sind gute Fähigkeiten, verständnisvoll miteinander sprechen zu können. Dabei gilt es Erwartungen, Ängste und Hoffnungen anzusprechen. Praxis-Assistentinnen und Ärzte sollen zuverlässig einschätzen können, wie dringlich die Anliegen sind und sie überwachen chronisch Kranke dauerhaft. Unverzichtbar sind Kenntnisse der psychosozialen Lebensumstände. Erfolgsaussichten und Risiken von Behandlungen müssen anschaulich dargestellt werden. Und schließlich mündet alles in einem Versorgungsplan, bei dem die Betroffenen mitentscheiden und mitwirken sollen.

Falls Sie sich einmal näher mit den Vor- und Nachteilen von medizinischen Maßnahmen beschäftigen wollen, empfehlen wir Ihnen, einen Blick auf die "Faktenboxen" des Harding-Zentrums in Berlin zu werfen. Hier finden Sie Informationen, die es bislang so umfassend noch nicht gegeben hat. Doch seien Sie vorsichtig. Es kann sein, dass Sie von der ein oder anderen Faktenlage sehr überrascht werden. Bleiben für Sie noch Fragen, haben Sie ja noch uns. Wir erläutern Ihnen gern die Hintergründe und beraten Sie persönlich.

Wie bereits im letzten Praxisbrief geschrieben, würden wir Ihnen probeweise eine Gruppensprechstunde zu ausgewählten Krankheiten anbieten. Wir denken dabei an Bluthochdruck, Herzkranzgefäßverengung, Herzschwäche, Diabetes, Rücken- oder Gelenkschmerzen, Asthma bzw. COPD, Osteoporose. Gern nehmen wir auch weitere Vorschläge von Ihnen entgegen. In einer kleinen Gruppe von Betroffenen würden wir uns bei zwei oder drei Treffen austauschen und informieren lassen sowie konkrete Tipps für das Verhalten geben. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich unverbindlich an der Anmeldung an; die Termine werden mit Ihnen abgestimmt.

Bereits im Sommer wird an die nächste "Grippe"-Saison gedacht und es werden Impfstoffe entwickelt. Daher haben wir unser Info-Blatt zur "Grippe-Impfung" überarbeitet. Es soll Ihnen eine Entscheidungshilfe für oder gegen die Impfung sein. Sie erhalten die schriftliche Fassung an unserer Anmeldung.

Bitte beachten Sie, dass am Nachmittag des 5. Juli wegen unserer jährlichen praxisinternen Qualitätssicherung und am 26. August wegen unseres Betriebsausflugs die Praxis geschlossen ist. Die Vertretung erfolgt durch die benachbarten Praxen.

Zu guter Letzt noch etwas zum Schmunzeln:

"Das ist doch gar kein gemischter Chor?" wundert sich ein Besucher, "das sind doch alles Männer!" - "Das schon, aber die einen können singen und die anderen nicht."

Na dann noch viel Spaß beim Konzert!
Ihr Praxisteam

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