Praxisbrief Juni 2017

06. Juni 2017 von Ihrer Gemeinschaftspraxis

Liebe Patientinnen, liebe Patienten,

"alles neu macht der Mai..." Macht er wirklich alles neu? Oder gibt es nicht auch Beständigkeit in manchen Dingen? Den Wechsel erleben wir oft ganz hautnah: Eben noch hing der Wintermantel an der Garderobe und zack! schon hat die Freibadesaison eröffnet. Das Beständige dagegen gerät schnell mal aus dem Blick. Beides - das Alte und das Neue - soll Thema in diesem Praxisbrief sein.

Beginnen wollen wir mit etwas Neuem, was an bereits Bekanntem anknüpft. Sie kennen bereits Patientenverfügungen und Vollmachten. Doch jetzt wird etwas bedeutsam, was wir der Computerwelt verdanken: Das digitale Erbe oder auch die Nachlassverwaltung fürs Internet. Hand auf´s Herz; wer von Ihnen hat bereits eine Vollmacht handschriftlich verfasst, in der geregelt ist, wer "über den Tod hinaus Zugriff auf Ihre Benutzerkonten" u. a. in den sozialen Netzwerken haben darf? Darin sollte auch beschrieben sein, was später einmal mit den Daten geschehen soll. Sollen sie evtl. gelöscht werden? Selbstverständlich sollen Sie parallel eine Übersicht bzw. ein gesichertes Medium besitzen und sicher(!) verwahren, worin Sie Ihre Benutzerkonten mit den jeweiligen Benutzernamen und Kennwörtern gelistet haben.

Nicht mehr ganz so neu sind die Erkenntnisse, die Schweizer Ärzte vor einiger Zeit veröffentlicht haben. In der Hitliste der 10 unnötigsten Behandlungen findet man u. a. die Antibiotikagabe beim Schnupfen, das zu frühe Röntgen/CT bei Kreuzschmerzen, der unkritische Einsatz des PSA-Tests und die zu lange Behandlung mit Magensäureblockern. Die fleißigen LeserInnen unter Ihnen werden sich daran erinnern, dass auch wir immer wieder auf die Nachteile von zu viel und falscher Medizin hingewiesen haben. Allen, die Ihre Kenntnisse vertiefen wollen, empfehlen wir die Lektüre unserer meditips.

Eher uralt ist der Einsatz von Humor zum Gesundbleiben oder Gesundwerden. Also machen wir uns an´s Werk. Ein Mensch fragt in einer fremden Stadt nach dem Weg zum Bahnhof. Je nach Berufsgruppe erhält er verschiedene Antworten.
Ein Psychoanalytiker: "Sie meinen diese dunkle Höhle, wo immer etwas Langes rein- und rausfährt?"
Ein Verhaltenstherapeut: "Heben Sie den rechten Fuß! Schieben Sie ihn nach vorn! Setzen Sie ihn auf! Geht gut, hier haben Sie ein Bonbon!"
Ein Moderator: "Schreiben Sie alle möglichen Lösungswege auf diese Kärtchen."
Ein Esoteriker: "Wenn Du dahin sollst, wirst Du den Weg auch finden."
Ein Klinikarzt: "Was wollen Sie am Bahnhof?? Gehen Sie lieber in das Krankenhaus!"
Ein Lehrer: "Wenn Sie aufgepasst hätten, müssten Sie mich nicht fragen."
Ein Sozialarbeiter: "Keine Ahnung - aber gut dass Sie fragen!"
Ein Manager: "Fragen Sie nicht lange, gehen Sie einfach!"
Ein Hypnose-Therapeut: "Schließen Sie die Augen. Ihr Unbewusstes kennt den Weg zum Bahnhof."

Für die bevorstehenden Sommermonate wünschen wir Ihnen eine gute Reise - womit und wohin Sie auch immer unterwegs sind!

Ihr Praxisteam

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