Demenz

Für die Betreuung von Patienten mit einer Alters-Demenz gibt es viele hilfreiche Informationen und Anregungen. Die wichtigsten Hinweise haben wir für Sie hier zusammengestellt:

Begrüßen Sie den Kranken* mit einer sanften Berührung und sprechen Sie ihn immer wieder mit seinem Namen an.

(* Um das Lesen zu vereinfachen, wird nur die männliche Form genannt.)

Versuchen Sie, den Tagesablauf möglichst gleichmäßig zu gestalten. Zum Beispiel sollten die Mahlzeiten möglichst immer zum selben Zeitpunkt eingenommen werden. Auch die Nachtruhe sollte stets zur gleichen Zeit beginnen.

Üben Sie sich in Langsamkeit. Der Demenzkranke gibt das Tempo vor.

Geben Sie klare Anleitungen in einfachen, kurzen Sätzen. Sprechen Sie langsam, deutlich und mit sanfter und ruhiger Stimme. Vermeiden Sie zu widersprechen oder zu ermahnen. Eher hilft eine Ablenkung, z. B. mit einer Aktivität, die ihm Freude bereitet. Machen Sie dem Kranken keine Vorwürfe wegen seines Verhaltens.

Aggressives Verhalten des Kranken ist nicht persönlich oder böse gemeint, sondern wird durch die Krankheit ausgelöst. Versuchen Sie gelassen zu bleiben, atmen Sie tief durch, zählen für sich bis 10 und beruhigen Sie Ihren Angehörigen, indem Sie mit ihm Körperkontakt aufnehmen und ihn freundlich ansprechen.

Stellen Sie am besten Fragen, die sich mit „ja“ oder „nein“ beantworten lassen: Statt „Was magst Du essen?“ lieber „Magst Du Erdbeerkuchen?“

Die Zahl der Kontaktpersonen sollte für den Kranken überschaubar bleiben. Zu viele verschiedene oder häufig wechselnde Betreuer und Pflegekräfte können einen an Demenz Erkrankten verunsichern und seine Orientierung weiter verschlechtern. Vermeiden Sie auch eine Reizüberflutung durch zu viel Lärm.

Vergegenwärtigen Sie sich immer wieder, dass Demenzkranke ein ausgeprägtes Gespür für Stimmungen, Gefühle und Veränderungen im zwischenmenschlichen Bereich besitzen.

Auch nachts sollte eine ausreichende Beleuchtung sichern, dass der    Demenz – Kranke bei nächtlichen Gängen im Haus nicht stürzt.

Um Störungen in der Nacht zu vermindern, ist es sinnvoll, schon relativ bald einen Toilettenstuhl für den Kranken zu besorgen.

Regelmäßigkeit auch beim Stuhlgang und der Blasenentleerung verhelfen zu einer besseren Kontrolle über die Ausscheidung.

Haltegriffe insbesondere im Badezimmer und in der Toilette vermindern das Unfallrisiko. Aus demselben Grund sollten auch Gummimatten in Dusche oder Badewanne liegen, die das Ausrutschen verhindern.

Es kann auch passieren, dass ein Demenz-Kranker sich in der Wohnung einschließt. Beugen Sie solchen Situationen vor, z.B. durch ein beidseitig zugängliches Schloss auch bei steckendem Schlüssel, oder deponieren Sie ggf. einen Schlüssel beim Nachbarn.

Das Zimmer des Verwirrten sollte sich nach Möglichkeit im Erdgeschoss befinden, damit das Treppensteigen vermieden werden kann. Bringen Sie Hinweisschilder mit Symbolen oder Bildern für oft genutzte Räume an.

Regelmäßige Spaziergänge möglichst entlang bekannter Wege helfen, die Beweglichkeit des Patienten zu erhalten.

Vor dem Leeren sollten Sie Papierkorb und Abfalleimer auf eventuell weggeworfene Gegenstände und Wertsachen prüfen. Auch die Wäsche bedarf vor dem Einfüllen in die Waschmaschine der Kontrolle.

Beziehen Sie den Kranken in möglichst viele Unternehmungen mit ein. Gehen Sie gemeinsam einkaufen, auf Feiern und zu öffentlichen Veranstaltungen. Vermeiden Sie jedoch bei allen Aktivitäten und Angeboten auch hier eine Reizüberflutung. Halten Sie also den Patienten von großen Menschenmengen und zu vielen verschiedenen Sinneseindrücken fern.

Erwecken Sie die Vergangenheit und Erinnerungen des Kranken durch Erzählungen, Fotos, Filme, Musik, vertraute Gegenstände und Orte zum Leben. Oft sind noch Lieder aus der Kindheit oder der Jugend in guter Erinnerung.

Untätigkeit und Bewegungsarmut können die innere Erregung steigern. Achten Sie deshalb auf ausreichende Bewegung. Lassen Sie ihn einfache und ungefährliche Dinge selbst machen.

Eine ruhige und entspannte Atmosphäre trägt dazu bei, dass Umher- und Weglaufen oder das vielfache Wiederholen der gleichen Fragen unterbleiben.

Medikamente helfen bei dieser Krankheit nur sehr begrenzt. Manchmal kann allerdings der Einsatz von beruhigenden Mitteln erforderlich werden.

Vergessen Sie bitte nie: Der Verstand kann gehen, aber die Gefühle bleiben!