Impfung gegen "Grippe"

Die "Grippeschutzimpfung" - genauer: die Impfung gegen Influenza - hat in Deutschland bereits eine lange Tradition. Schauen wir uns daher die bisherigen Erkenntnisse einmal genauer an:

Jedes Jahr wertet eine internationale Expertengruppe im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation Daten aus, um zu schätzen, welcher Impfstoff in der bevorstehenden Saison vermutlich am wirksamsten sein wird. Falls dann die Virentypen, die bei uns auftreten, mit dem Impfstoff genau übereinstimmen, ist die Impfung wirksam. Dies ist mittlerweile meistens der Fall. Stellt aber ein anderes Virus das Hauptproblem dar, ist die Wirksamkeit entsprechend geringer, mitunter auch gar nicht vorhanden. Impfungen können also in manchen Jahren wirkungsvoller als in anderen Jahren sein.
Wissenschaftliche Studien zeigen ganz allgemein, dass ältere Menschen, die in Pflegeheimen wohnen, seltener eine Lungenentzündung bekommen und seltener ins Krankenhaus eingewiesen werden, wenn sie geimpft wurden. Bei Menschen, die zu Hause wohnen, ist die Impfwirkung jedoch nicht so deutlich. In Zahlen lässt sich das so ausdrücken: Durchschnittlich erkranken zwei Prozent (zwei von hundert Menschen) schwer an einer "Grippe" bzw. sterben wegen einer "Grippe". Würde man 100 Menschen impfen, würde man ein Prozent (eine Person) vor schwerer Erkrankung oder Tod bewahren können. Die "Grippeimpfung" schützt also von 100 Personen eine; 99 Personen haben keinen Nutzen von der Impfung.

Die Gesundheitsbehörden in Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern empfehlen eine Impfung u. a. für ältere Menschen, Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen sowie für Personen, die Menschen mit hohem "Grippe"-Risiko und Risiko für Folgeschäden durch die Erkrankung betreuen (zum Beispiel Pflegekräfte in Alten- und Pflegeheimen).

Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut in Berlin (STIKO) rät, dass rechtzeitig vor Beginn der "Grippe"-Saison geimpft wird - auf der nördlichen Erdhalbkugel also spätestens Anfang November. Aber auch noch später könnte die Impfung hilfreich sein, falls die "Grippe" erst im Spätwinter ausbricht.

Bitte beachten Sie, dass bei einer Behandlung mit Medikamenten, die die Blutgrinnung beeinflussen wie zum Beispiel Marcumar®, die Impfung nicht in den Muskel sondern unter die Haut (= subkutan) gespritzt werden sollte.

Bei einem fieberhaften Infekt verschieben Sie bitte die Impfung auf einen späteren Termin.

Die Impfung wird nicht in den Impfausweis eingetragen, da die Impf-Wirkung nicht über die Saison hinaus anhält. Sie muss jedes Jahr erneuert werden.