Blasenentzündung/Harnwegsinfekt

Die Entzündung der Harnblase ist eine häufige Erkrankung. Überwiegend sind Frauen davon betroffen. Das liegt an den anatomischen Besonderheiten. Frauen haben nämlich eine kurze Harnröhre. So können Bakterien leichter in die Harnblase gelangen.

Die Selbstheilungsrate scheint jedoch sehr hoch zu sein. Man vermutet, dass bei ungefähr jeder zweiten Betroffenen die Entzündung von selbst wieder abklingt. Hält das Brennen beim Wasserlassen, der störende Harndrang oder der unangenehme Druck im Unterbauch mehrere Tage an, sollten Sie Ihre Hausarztpraxis aufsuchen.

Schmerzmedikamente können die Beschwerden deutlich lindern. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die alleinige Einnahme von Schmerzmitteln (z. B. Ibuprofen 3 x 400 mg für drei Tage) gegenüber Antibiotika zwar zu einer um ein bis zwei Tage längeren Krankheitsdauer führt, es allerdings zu weniger Rückfällen kommt. Falls Sie sich für die Einnahme eines Antibiotikums entscheiden, verordnen wir Ihnen in der Regel ein Medikament für drei (manchmal auch für fünf) Tage. Nehmen Sie je eine Tablette morgens und abends mit etwas Flüssigkeit unabhängig von einer Mahlzeit ein. Übrig gebliebene Tabletten heben Sie sich bitte auf. Damit können Sie bei einem erneuten Infekt - z. B. an einem Wochenende - schon eine Therapie beginnen. Eine Urinprobe ist bei eindeutigen Beschwerden oft entbehrlich.

Falls eine Schwangerschaft besteht muss allerdings immer erst eine Ärztin/ein Arzt befragt werden!

Was können Sie selber tun? Entleeren Sie Ihre Blase möglichst vollständig und regelmäßig. Gehen sie zur Toilette, wenn Sie einen Harndrang verspüren. Ein anfängliches Brennen beim Wasserlassen ist bei einer Harnblasenentzündung üblich, in der Regel lässt es jedoch nach wenigen Sekunden nach. An der früher ausgesprochenen Empfehlung, viel zu trinken, gibt es mittlerweile berechtigte Zweifel, ob es tatsächlich hilft. Entscheiden Sie bitte selbst über Ihre Trinkmenge und orientieren Sie sich dabei an dem, was Ihnen bisher geholfen hat.

Vermeiden Sie eine übertriebene Genitalhygiene mit zu häufiger Benutzung von Seife oder Produkten, die das biologische Gleichgewicht der Scheide stören(Vaginalcremes, Intimsprays, Scheidenspülungen).

Beim Sexualverkehr können Bakterien in die Blase gelangen, so dass dadurch Harnwegsinfekte ausgelöst werden könnten. Dem können Sie möglicherweise vorbeugen, in dem Sie nach dem Verkehr die Blase entleeren.

Bleiben die Beschwerden auch nach der ärztlichen Behandlung bestehen, vereinbaren Sie bitte einen Sprechstundentermin. Zu diesem Termin bringen Sie bitte eine Urinprobe mit. Wie Sie hierbei vorgehen, können Sie in unserer Rubrik „Leistungen/Labor“ lesen.

(Quelle für diese Info: DEGAM-Leitlinie „Brennen beim Wasserlassen“)