Gürtelrose

Die gute Nachricht vorweg: Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine eher harmlose Erkrankung. Ursache sind Viren, die nach einer Windpockenerkrankung (meist im Kindesalter) ein Leben lang im Körper bleiben. Und irgendwann werden diese vor sich hin schlummernden Viren - sie werden Varizellen genannt - wieder aktiv und reizen Nerven und Haut. Weil sich diese Viren gern bei einem Nervenstrang aufhalten, sind die Hauterscheinungen (Pickel und Bläschen) auch nur auf eine Körperseite begrenzt und meist gürtelförmig angeordnet. Daher auch der Name der Erkrankung. Manchmal geht den juckenden Bläschen auch eine Phase von Schmerzen an dieser Stelle voraus.

Ähnlich wie die Windpocken heilt auch die Gürtelrose von selbst. Probleme könnten allenfalls bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auftreten. Über eine Ansteckung von Anderen brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen. Denn es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht bereits diese Windpocken-Viren in sich trägt. Allerdings sollten Sie sich bei einer frischen Erkrankung von (ungeimpften) Schwangeren und Neugeborenen fernhalten!

Da die Gürtelrose manchmal zu dauerhaften Schmerzen in der Erkrankungsregion führen kann, wurden Medikamente entwickelt, um dies zu verhindern.

In einer wissenschaftlichen Arbeit kam die Cochrane-Gruppe 2014 allerdings zu der Ansicht, dass die Einnahme dieser Tabletten keinen Nutzen habe. Das arzneitelegramm stellte 2002 fest: Die Datenlage ist widersprüchlich. Nur die über 50-Jährigen könnten davon profitieren. Möglicherweise haben nach einem Jahr statt drei von hundert Betroffenen nur noch ein bis zwei von hundert Betroffenen Schmerzen. Schwere Nachteile wie Nierenversagen, Hirnleistungsstörungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen aufgrund der Einnahme treten bei weniger als einer Person von tausend Betroffenen auf.

Die Tabletten müssen allerdings innerhalb der ersten drei Tage nach Auftreten der Bläschen eingenommen werden: Sieben Tage lang fünfmal eine Tablette über 24 Stunden verteilt. Zusätzlich können Schmerztropfen oder Schmerztabletten verordnet werden. Gegen den Juckreiz hilft meist eine Lotion (ein flüssiges Puder), die bis zu zweimal am Tag auf die Bläschen aufgetragen werden kann.

Sind die Augen betroffen, empfehlen wir die Mitbehandlung durch einen Augenarzt.